Wahlwiederholung 2023 – Die PARTEI
Heute bin ich meiner staatsbürgerlichen Pflicht (so hieß das während meiner Schulzeit in den frühen 1960er Jahren im »Gemeinschaftskunde«-Unterricht in NRW) nachgekommen und habe die Chaos-Wahl vom letzten Jahr wiederholt. Die Briefwahlunterlagen kamen überraschend schnell: Montag lag die Wahlbenachrichtigung in unserem Briefkasten, noch am gleichen Tag haben wir per Email die Briefwahlunterlagen beim Neuköllner Bezirksamt angefordert und schon gestern, also am Mittwoch, kamem diese nach nur einem Tag bei uns an. Na bitte, wenn man sich nicht schon wieder zum Gespött der Leute machen will, dann geht es doch!
Blieb nur die Frage, wohin mit den Kreuzchen? Die Marktwirtschaftsterroristen von Rechts (also F.D.P. und CDU) sind für mich genauso unwählbar, wie die braune Kacke von der AfD. Und bei der SPD will eine Frau, die sich einen Doktortitel erschummelt hat, schamlos wieder Regierende Bürgermeisterin werden, statt sich in eine Ecke zu stellen und sich zu schämen. Und der damalige Innensenator, der die Wahl versemmelt hat, klebt auch noch an seinem Sessel und wird von seiner SPD dabei unterstützt.
Die Kriegstreiber von der grüntetünchten F.D.P. sind noch weniger wählbar als das Original. Martialische Ostlandritte, um die Ukraine »heim« ins Reich in die EU zu holen, das können die Bellizisten von CDU und F.D.P. besser als die bündnisgrünen Kirchentagstanten mit ihrer mehr als eigenwilligen Interpretation des fünften Gebots.
Und die Linke? Nun, zumindest in Neukölln hat sie beschlossen, lieber Religioten und Salafisten in den Arsch zu kriechen (das hält sie nämlich für rassismusfreie Politik), als sich um die Interessen der arbeitenden Bevölkerung zu kümmern. So schnell kann der olle Marx gar nicht in seinem Grab rotieren, wie sie durch Shisha-Pfeifen das »Opium des Volkes« in sich reinzieht. Dafür hat sie zwar jüngst ein großes Lob von einer bekannten Neuköllner Clangröße bekommen, aber meine Stimme verloren.
Nein, da bleibt nur noch die PARTEI, denn sie hat nicht nur versprochen, keine Versprechen zu machen, sondern sich konsequent selbst an dieses Versprechen nicht zu halten. Von ihr ist also nichts zu erwarten, daher kann sie mich auch nicht enttäuschen. Und wenn viele andere von Euch mir bei dieser Wahlempfehlung folgen, dann sind vielleicht in der nächsten Legislaturperiode die Sitzungen im Abgeordnetenhaus und in den Bezirksparlamenten nicht mehr so stinklangweilig. Denn: Die PARTEI, die PARTEI, die hat immer Recht!
[Upadate]: Mein Lob für das Neuköllner Bezirksamt kam zu früh, wie der RBB gerade berichtet, gibt es eine neue Panne bei der Wiederholungswahl: Auf Wahlzetteln in Berlin-Neukölln steht ein nicht wählbarer FDP-Kandidat. Wer will, darf die Briefwahl wiederholen und sich dabei als F.D.P.-Wähler outen.
(Photo (cc): Jörg Kantel)