Abenteuer Handy kaufen

Digitales Leben
Autor:in

Jörg Kantel

Veröffentlichungsdatum

30. März 2023

Gabis Mobilphone hatte nach fünfjähriger Betriebsdauer seinen Geist aufgegeben. Der Akku ließ sich nicht mehr aufladen und – wie bei heutigen Geräten leider üblich – auch nicht austauschen. Also mußte ein neues her. Und da traf es sich eigentlich gut, daß ein großer Discounter ein Galaxy A13 gerade ab heute für knapp 180 Euronen im Angebot hatte.

Ich also hin. In der ersten, eine Neuköllner Filiale dieses Discounters erklärte man mir, daß man nur zwei Geräte bekommen hätte und die schon am frühen Morgen ausverkauft gewesen seien. Also habe ich mich in die S-Bahn geschwungen und eine Filiale in Tempelhof aufgesucht. Dort bekam ich die gleiche Erklärung serviert: Ausverkauft, weil nur ganz wenige Exemplare geliefert.

Okay, da die beiden mir bekannten Handy-Shops in der Neuköllner Karl-Marx-Straße das Handy nur zu deutlich teureren Mondpreisen verkaufen oder mir gleich einen Vertrag andrehen wollten, habe ich mich noch einmal in die U-Bahn geschwungen, weil ich wußte, daß der Discounter in Britz-Süd eine weitere eine Filiale besaß. Doch nicht nur, daß dort das gleiche Bild vorherrschte (ausverkauft), ich bin dann auch noch in ein heftiges Gewitter mit Blitz, Donner und Platzregen geraten, das meinen Aufenthalt an einer zugigen Bushaltestelle noch einmal um 20 Minuten verängerte.

Als ich nach dieser Odyssee dann endlich völlig durchnässt und entnervt zuhause mein warmes und trocknes Arbeitszimmer erreichte, habe ich mir erst einmal einen Kaffee gekocht und dann das Mobilphone in der gleichen Ausstattung bei Amazon bestellt und es auch noch für zehn Euro billiger bekommen. Spätestens Mittwoch liegt es in der Abholstation meines Vertrauens bereit.

Fazit: Erfolglos vier Stunden Lebenszeit verplempert und dabei auch noch völlig durchnässt worden. Hätte ich gleich online bestellt, hätte ich die warme und trockene Wohnung nicht verlassen müssen und die Angelegenheit wäre nach spätestens zehn Minuten erledigt gewesen. Wundert Ihr Euch jetzt noch, warum ich lieber bei Amazon einkaufe? (Photo (cc): Jörg Kantel)