Gnuplot mit Aquaterm und Visual Studio Code

Gnuplot
Visual Studio Code
Visualisierung
Autor:in

Jörg Kantel

Veröffentlichungsdatum

13. Juni 2023

Heute morgen fiel mir eher zufällig das »Gnuplot Cookbook« von Lee Phillips in die Finger und erinnerte mich an ein bisher noch ungelöstes Problem: Schon seit einer geraumen Weile konnte ich Gnuplot auf meinem Mac nicht mehr zur Zusammenarbeit mit Aquaterm bewegen. Spontan beschloß ich, das Problem anzugehen.

Eine kurze Recherche mit der Suchmaschine meines Vertrauens unser aller Datenkrake brachte auch so etwas wie eine Lösung (Kommentare beachten): Schuld an dem Dilemma waren ausnahmsweise weder Gnuplot noch Aquaterm, sondern Homebrew – der Installer lieferte einfach kein aktuelles Paket von Gnuplot, das mit Aquaterm zusammen spielt. Als Lösung wurde die Installation via MacPorts vorgeschlagen. Obwohl ich bei MacPorts eigentlich immer skeptisch bin (bei jeder noch so kleinen Installation lädt die Paketverwaltung einem das halbe Internet auf die Festplatte), habe ich es gewagt – ich wollte mit Gnuplot unbedingt mal wieder spielen und das mit Aquaterm.

Die Installation verlief problemlos, aber wie erwartet: Ich hatte wieder das Gefühl, daß das halbe Internet (zumindest ein weiteres Python) auf meinem Rechner versenkt wird. Aber als Belohnung hatte ich danach ein weiteres Gnuplot auf meiner Festplatte1. Die Betonung liegt auf ein »weiteres«, denn das alte, mit Homebrew installierte Programm wird nicht überschrieben, MacPorts installiert alle »seine« Installationen gesondert im Verzeichnis /opt/local/.

Dann wollte ich auch noch wissen, ob ich Gnuplot zur Zusammenarbeit mit Visual Studio Code bewegen kann, denn das Editieren im Editor ist für mich immer noch einfacher, als das Herumhantieren mit der Kommandozeile. Es war einfacher, als ich dachte: Die Dateiendung .gnu wurde vom Editor anstandslos als Gnuplot-Datei akzeptiert und mit dem Shebang

#!/opt/local/bin/gnuplot

konnte ich ihn auch mit dem gewünschten Gnuplot-Interpreter vermählen.

Jetzt bin ich erst einmal zufrieden: Ich habe wieder ein Gnuplot, das so funktioniert, wie ich es mir wünsche (siehe Screenshot). Und mit Gnuplot kann man oft einfacher und schneller publikationsreife Abbildungen erstellen, ohne vorher einen Python-Interpreter mit der Matplotlib anwerfen zu müssen. Außerdem ist Gnuplot ein weiteres, nerdiges Spielzeug, das man einfach in seinem Werkzeugkasten haben muß.

Ich habe daher auch noch »Gnuplot in Action« von Philipp K. Janert aus meinem begehbaren Zettelkasten (also aus meinen Bücherregalen) hervorgekramt und werde mit dem Programm und diesen 400 Seiten sicher noch viel Spaß haben. Still digging!

Fußnoten

  1. Wer es mir nachmachen will, sollte nicht vergessen, vorher Aquaterm zu installieren, der Gnuplot-Installer muß Aquaterm nämlich finden können.↩︎