Curiouser and Curiouser: Alice’s Adventures in Wonderland (1972)
All about Alice: Statt der gewohnten, freitäglichen Video-Tutorials gibt es heute einen Musicalfilm im Schockwellenreiter: Der britische Film »Alice’s Adventures in Wonderland« (YouTube-Link) des Regisseurs Willim Sterling aus dem Jahre 1972 hält sich – obwohl er als Musical verwirklicht wurde – sehr eng an die Buchvorlage von Lewis Caroll, einige Textpassagen wurden sogar wörtlich übernommen. Dennoch wurde er von der zeitgenössischen Kritik zurückhaltend bewertet, wohl auch, weil die von der damals 16-jährigen Fiona Fullerton gespielten Alice wie auch die gesamte Anmutung des Films von der Disney-Ästhetik der berühmten und alles überstrahlenden Hollywood-Alice ziemlich weit abwich.
Dabei war der Film mit Michael Crawford (White Rabbit), Dudley Moore (Siebenschläfer), Ralph Richardson (Raupe), Flora Robson (Herzköniging) und Peter Sellers (Märzhase) prominent besetzt und mit John Barry und Don Black sorgten zwei erfolgreiche, britische Komponisten für die Songs und den Soundtrack. Immerhin erhielt er 1973 zwei Auszeichnungen beim BAFTA Award für die beste Kamera und das beste Kostümdesign. Und schon 1972 erschien in Belgien (wo denn sonst?) eine Comic-Version des Films in der Tageszeitung Le Soir.
Der Film ist nie mit einer deutschen Tonspur auf DVD erschienen und auch YouTube kennt nur diese leicht verrauschte, englische Fassung, der man das Alter anmerkt. Aber ich finde den Film charmant und very british und die Veröffentlichung hier im Blog Kritzelheft soll mich daran erinnern und dazu insprieren, meine eigenen Wunderland-Exkursionen mit Twine wieder aufzunehmen (und diese eventuell mit Ausflügen nach Ren’Py zu ergänzen).
Das ist alles sehr kurios und noch viel kurioser. Doch bis dahin: Habt erst einmal viel Spaß mit dem Filmchen!