Aus der Nachbarschaft: Fußballturnier und Spielefest abgesagt
Laut einer Pressemitteilung ist das KranoldWederNetz, eine Initiative der in unserer Nachbarschaft aktiven, sozialen Einrichtungen, stinksauer. Denn schon seit einigen Jahren organisiert sie jeden Spätsommer ein Fußballturnier und Spielefest für Kinder und Jugendliche rund um den Spiel- und Bolzplatz an der Bendastraße zwischen Glasower Straße und Delbrückstraße im Quartiersmanagement-Gebiet Glasower Straße. Dieses Jahr war es für den 23. September geplant und mußte nun wegen eklatantem Behördenversagen kurzfristig abgesagt werden.
Denn im letzten Sommer wurde der Platz durch Vandalismus zerstört und trotz einer noch vor den Sommerferien gegebenen Zusage des zuständigen Stadtrats Jochen Biedermann (Grüne), daß der Platz zum Fest bespielbar sei, ist und bleibt er unbespielbar, weil die Bauarbeiten nur sehr zögerlich durchgeführt werden.
Das sei besonders deswegen ärgerlich – so die Inititative – weil nicht nur die Kinder und Jugendlichen der Umgebung schon seit Monaten unter dem traurigen Zustandes des Spielfeldes leiden, sondern weil auch der Frust unter den vielen Ehrenamtlichen, die das Fest organisieren, groß ist und außerdem Mittel in Höhe von 3.000 Euro aus dem Aktionsfonds des Quartiersmanagements Glasower Straße verfallen.
Trotz wiederholter Anfragen bei diversen Stellen haben die Organisatorinnen und Organisatoren nicht einmal Auskünfte zum Stand der Baumaßnahme erhalten. Das bestreitet zwar in einem Beitrag des Tagesspiegels Christopher Dathe, der Sprecher des Stadtrates Jürgen Biedermann, doch von Seiten des KranoldWederNetzes war zu erfahren, daß es nur Kontakte zwischen dem Grünflächenamt und dem Jugendamt (sic!) gegeben habe. Offenbar – so daß KranoldWederNetz – sei das Bezirksamt der Meinung, daß man mit den beteiligten Ehrenamtlichen, die die Organisation tragen und die Arbeit leisten, nicht reden müsse.
Den dabei gemachten Vorschlag, das Fest weit außerhalb des Kiezes in der Nähe des Körnerparks stattfinden zu lassen, wies die Initiative als unüberlegt und undurchführbar zurück. Denn weder könne in den noch verbleibenden zwei Wochen die Logistik organisiert und die Genehmigungen eingeholt werden, noch würden damit die Kinder und Jugendlichen im Kiez erreicht. Und drittens sei völlig unklar, ob die Mittel aus dem Aktionsfond des Quartiersmanagements überhaupt für ein Fest außerhalb des Quartiers genutzt werden können (ich vermute eher: Nein).
So blieb der Initiative nur, das Fest, das unter anderem vom Kindertreff Delbrücke, dem St. Josef Kinderheim, dem Ortsteilverein proNeubritz, dem Jugendclub Underworld und dem Verein Furkan in Kooperation mit der Kleiner Fratz GmbH organisiert wird, schweren Herzens und mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch abzusagen. Dem ehrenamtlichen Engagement der Bürgerinnen und Bürger hat dieses Versagen des Bezirksamtes Neukölln sicher großen Schaden zugefügt.
Disclaimer: Gabi und ich sind Mitglied bei proNeubritz e.V., einer der Organisatoren des geplanten und nun leider geplatzten Festes und daher betroffen. Das ändert aber nichts an den Tatsachen.
(Photo: Das Kiezfest vor einem Jahr. (© 2022: proNeubritz))