Verkehrschaos bei der BVG: Gewünschte Kapitulation
Die Berliner Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) treibt ihre Unfähigkeit auf die Spitze und verlagert das Berliner S-Bahn-Chaos von 2009 bewußt auf die BVG. Wir erinnern uns: Im Sommer 2009 trat ein Notfahrplan der Berliner S-Bahn in Kraft, weil sie von der Politik gewollt so kaputtgespart wurde, daß die Aufsichtsbehörde fast alle Züge stillegen mußte, da bei der Wartung bewußt geschlampt wurde, um im neoliberalen Privatisierungswahn Kosten zu sparen. Damals waren nur noch 165 der 632 Viertelzüge des Fuhrparks einsatzbereit. Von dieser Katastrophe hat sich die Berliner S-Bahn bis heute noch nicht wieder erholt, nur die Berliner haben vor dem Unvermögen der Politik resigniert.
Darauf hofft offensichtlich auch Manja Schreiner und mit ihr der gesamte Senat: Am ersten Weihnachtsfeiertag dieses Jahres trat sie vor die Presse und erklärte fröhlich, daß sie nicht damit rechne, daß die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) in absehbarer Zeit ihr durch Sparmaßnahmen reduziertes Angebot wieder auf Normalfahrplan hochfahren können. Ganz nach dem Motto der Marie-Antoinette (»Wenn die Leute kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen kaufen«) hofft sie wohl darauf, daß die Berliner weiter aufs Auto umsteigen und für das dann dadurch hervorgerufene, unvermeidliche und absehbare Verkehrschaos die Grünen verantwortlich machen. Das paßt zur autohörigen Verkehrspolitik der CDU und der mit ihr verbündeten Giffey-SPD.
Und rechtssicher agieren kann ihre Verwaltung auch nicht: In Berlin sind im laufenden Jahr keine neuen Busspuren ausgewiesen worden, die Verkehrsverwaltung begründete das mit der aktuellen Rechtslage und schiebt die Verantwortung auf den Bund. Ja, dann soll Frau Schreiners Verwaltung mal ihre Hausaufgaben machen und eine rechtssichere Verordnung erlassen. Ist nicht einfach, ich weiß, aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Aber wenn der Wille bei Frau Schreiner und ihrer Partei fehlt …
Dabei sollte Manja Schreiner gewarnt sein: Marie-Antoinette wurde während der Französischen Revolution zum Tode verurteilt und durch die Guillotine hingerichtet. Sie hatte die Bevölkerung durch ihre Arroganz und Ignoranz zu sehr verärgert. Nicht, daß ich Frau Schreiner das gleiche Schicksal wünsche, aber Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall.
Dazu paßt auch noch diese Meldung: Die BVG stoppt aus Angst vor Silvesterkrawallen in Berlin mehrere Buslinien in Neukölln und Kreuzberg. Denn Lidl verkauft ab heute wieder munter Feuerwerk zu Silvester: Ja, habt Ihr denn (immer noch) alle einen Knall?
Bild Verrotteter Doppeldecker, erstellt mit DreamStudio. Prompt: »a big scrappy yellow tram and two smaller rotten yellow buses in a crowded big city street with lots of red and blue cars on a rainy day. steampunk comic style«, Modell: stable-diffusion-xl-1024-v1-0, Style: Comic Book.