Patientenfalle E-Rezept

Politik
Digitales Leben
Autor:in

Jörg Kantel

Veröffentlichungsdatum

30. Januar 2024

Als ältere Mensch – so wie ich –, aber nicht nur als älterer Mensch, benötigt man unter Umständen regelmäßig rezeptpflichtige Medikamente. Da die Beschaffung eines Rezeptes immer mit einem gewissen Aufwand verbunden ist, hatte ich mich wirklich über die Einführung des E-Rezeptes gefreut, denn trotz aller Datenschutzbedenken versprach es eine Erleichterung speziell für Patienten, die Dauermedikamente benötigen.

Aber zu früh gefreut: Wenn Deutschland etwas kann, dann ist es die Digitalisierung verkacken. Seit mehreren Tagen versuche ich, eines meiner Dauermedikamente auf E-Rezept zu bekommen. Laut mehrmaliger Aussage der Praxis meines Hausarztes ist es auf meiner »Gesundheitskarte« freigeschaltet, aber laut der bei mehreren Fehlversuchen erfolgten Aussagen der Apothekerinnen ist dort aber nichts zu sehen und sie können mir daher mein Medikament nicht herausgeben.

Ich weiß nicht an wem es liegt, aber offensichtlich ist irgendjemand der Beteiligten mit der Einführung es E-Rezeptes absolut überfordert. Die Einführung scheint mir auch etwas überhastet übers Knie gebrochen zu sein. Aber das kommt dabei heraus, wenn man einen Pharmalobbyisten zum Gesundheitsminister macht. Da bleiben die Interessen der Patienten schon mal auf der Strecke.


Bild: Apothekerin, verstrickt in die Tücken des E-Rezeptes, erstellt mit DreamStudio, Prompt: »A female pharmacist, like Laocoon, entangled in the cables of her computer, is looking for a receipt. colored steampunk style«, Negative Prompt: ugly, »deformed, noisy, blurry, distorted, out of focus, bad anatomy, extra limbs, poorly drawn face, poorly drawn hands, missing fingers«, Modell: Stable Diffusion XL, Style: Comic Book.