Wie weiter mit Interactive Fiction: Tuesday JS oder RenJS?

Tuesday JS
RenJS
Twine
Interactive Fiction
Spieleprogrammierung
Autor:in

Jörg Kantel

Veröffentlichungsdatum

22. Juli 2024

Auch wenn es so aussah, als ob ich in der letzten Woche eine Pause eingelegt hätte – völlig ohne Aktivitäten aus dem Bereich der Spieleprogrammierung und dem Erzählen interaktiver Geschichten lief es bei mir nicht ab (obwohl das mit der Pause auch ein wenig stimmt). Mich treibt nämlich die Frage um, ob ich als Werkzeug für Interactive Fiction eher auf Tuesday JS oder besser auf RenJS setzen soll?

Für Tuesday JS spricht, daß ich damit zumindest schon einmal einen Prototypen einer Geschichte zusammengestrickt habe, und das mir die Oberfläche, die ein wenig an Twine erinnert, gefällt. Dagegen spricht, daß die offizielle Dokumentation doch manchmal ein wenig verworren und es keine weiteren Tutorials im Netz zu geben scheint (ich habe zumindest keine gefunden). Mein Prototyp ist daher auf Basis von viel Trial and Error entstanden.

Für Tuesday JS spricht aber wieder, daß man mit Hilfe von Web2Executable Binaries für macOS, Windows und Linux erzeugen kann.

Für RenJS spricht die hervorragende Dokumentation, die kaum Fragen offen läßt und einem daher viel Trial and Error erspart und die Anlehnung an Ren’Py, so daß ich nicht bei Null anfangen muß. Außerdem werkelt hier Phaser als etablierte (JavaScript-) Game Engine hinter den Kulissen, so daß RenJS – ähnlich wie Ren’Py – nur von den Grenzen der eigenen Phantasie gestoppt wird. Und auch RenJS kann neben einer Webversion Binaries für macOS, Windows und Linux erstellen.

Erwähnen sollte ich vielleicht auch noch einmal, daß bei meinem internen Rennen zwischen RenJS und Monogatari RenJS gewonnen hat, weil RenJS-Skripte in YAML geschrieben werden, während Monogatari auf JSON setzt. Daß mir YAML mehr liegt als JSON ist aber eher eine Geschmacksfrage, daher solltet Ihr da draußen Euch vielleicht Monogatari auch noch genauer anschauen.

Ich habe zur Vorbereitung weiterer Aktivitäten erst einmal meinem Tuesday-JS-Prototypen auf Itch.io eine im Browser spielbare Version spendiert, damit ich sie später mit RenJS – vor allem bei der Zeit, die die Initialisierung und das Laden benötigt – vergleichen kann denn (hier bekleckert sich die Webversion von Ren’Py nicht gerade mit Ruhm).

Und als Nächstes werde ich mich durch RenJS wühlen und damit auch einen kleinen Prototypen basteln. Ich habe also zu tun!

War sonst noch was? Ach ja, auch meinem kleinen Spiel mit der kleinen Hexe und dem wahnsinnigen, Kürbisse vernichtenden Priester – erstellt mit Twine und SugarCube – habe ich ein lange überfälliges Update verpasst und dieses auf Itch.io hochgeladen. Die kleine Hexe kann jetzt nicht nur Items sammeln, sondern diese verschwinden nach der Aufnahme auch aus den Bildern. Dem Spiel fehlt jetzt eigentlich nur noch eine Inventarliste (eine Spezialität von SugarCube) und ein angedachtes Bad Ending (der Priester tötet die Hexe – frau muß schließlich auch mal verlieren können 🤓). Das sollte schaff- und machbar sein. Still digging!