Berlin Attack v0.3 – ein Reboot mit OpenArt.ai
Ich habe meiner lange vernachlässigten (geplanten) »Räuberpistole« Berlin Attack ein Reboot spendiert. Grund der Vernachlässigung war, daß es entgegen meinem ersten Eindruck doch recht schwierig war, mit Scenario konsistente Charaktere zu erzeugen, bei denen sich nur der Gesichtsausdruck änderte – die gekünstelte Intelligenzia halluzinierte doch immer noch etwas mehr hinzu, als ich mir wünschte.
Doch das änderte sich, als ich mit dem vorgestern vorgestellten Tool OpenArt.ai herumspielte (ich hatte ja noch tausende von Credits zu verplempern 🥸). Denn dieses Werkzeug besitzt in seinem Canvas eine Funktion Face (erreichbar über das entsprechende Emoji in der Menüleiste), die genau das machte, was mir bisher fehlte: Den Gesichtsausdruck (und nur diesen) bei einer Figur zu verändern. Es gibt eine gute Handvoll vorgefertigter Presets (Happy, Wink, Suprised, Sleepy, Frown und Looking away), aber vor allem kann man über die Schaltfläche Custom so ziemlich alles verändern, was das Herz begehrt: Die Kopfposition (soll der Kopf sich nach oben oder unten neigen oder soll er sich nach rechts oder links drehen), die Mundposition (von Mundwinkel nach unten gezogen (Frown) bis nach oben Smile oder auch wie weit der Mund geöffnet sein soll), die Blickrichtung (von rechts nach links wie auch von unten nach open), die Position der Augenbrauen und noch vieles mehr.
Ich habe damit wieder ein paar Credits verballert und dabei festgestellt, daß die gekünstelte Intelligenzia von OpenArt.ai tatsächlich nur den Gesichtsausdruck verändert und das restliche Bild unangetastet bleibt. Genau das, was ein Visual Novel Engine wie Ren’Py verlangt. Davon motiviert habe ich den bisherigen Hauptprotagonisten meiner Räuberpistole, Sylvia Berlin und Hans Blond ein paar neue Bilder spendiert und sie in meinem Proof of Concept eingebunden:
Ich bin begeistert, ich habe endlich eine gekünstelte Intelligenzia gefunden, mit der ich Avatare generieren kann, die für den Einsatz in Ren’Py oder Tuesday JS (oder ähnlicher Engines) geeignet sind. Ich habe das »Spielchen« auf Itch.io hochgeladen, wo Ihr es ebenfalls ausprobieren könnt. Wohlgemerkt, es ist momentan wirklich nur ein Proof of Concept, ein kurzes, interaktives Geschichtchen mit gerade einmal einer Verzweigung. Aber es ist ein (Neu-) Anfang. Ich werde jetzt erst einmal noch ein paar weitere Charaktere generieren und dann die Geschichte so peu a peu weiterschreiben.
Interessant für mich ist es auch, zu testen, wie gut die Funktion Faces mit nichtmenschlichen Charakteren umgehen kann, zum Beispiel dem weißen Kaninchen aus Alice im Wunderland?
Es ist noch zu früh für eine endgültige Einschätzung, aber OpenArt.ai scheint das Werkzeug zu sein, daß ich mir bei der Entdeckung der bildgenerierenden, künstlichen Intelligenz gewünscht und erhofft habe, etwas mit dem auch ein Mensch, dem ein Griffel nicht in die Wiege gelegt wurde, Bilder und Illustrationen für narrative Spiele und interaktive Geschichten zeichnen lassen kann.
Und ich habe mir die ersten der vorgestern vorgestellten Videos reingezogen: OpenArt.ai scheint noch viel mehr zu können und die Schranke, die bisher zwischen bildgenerierender KI und der Erzeugung konsistenter Charaktere bestand, doch ein wenig geöffnet zu haben. Still digging!
PS: Während ich diesen Beitrag verfaßte, hatte sich Itch.io verabschiedet. Ich hoffe, daß dieser Ausfall nicht von Dauer ist, habt daher ein wenig Geduld.