LibreSprite: On the Sunny Side of the World
Da mensch ja bekanntlich nie genug freie Tiles und Sprites im Portfolio haben kann, war ich recht froh, als mir heute die Sunnyside World in meinen Feedreader spülte. Es ist ein Tiles- und Spriteset in dem von mir bevorzugten Raster von 16x16 Pixeln, dessen wirklich nette Bildchen sich gut für Farm-Simulationen, Aufbauspiele, aber auch kleine Kämpfe gegen Goblins und Skelette eignen.
Die Bilder können kostenlos auch für kommerzielle Anwendungen genutzt werden (mit der üblichen Einschränkung für NFTs und dem Training gekünstelter Intelligenzia), und eine Namensnennug des Pixelartisten Daniel Diggle, der das Asset-Pack geschaffen hat, ist nicht erforderlich – obwohl ich meine, das verlangt schon der Anstand.
Also habe ich mir das komplette Pack heruntergeladen und bin dann auf die Schwierigkeit gestoßen, das einige der Bildchen nur im .aseprite
-Format vorlagen. Nun ist Aseprite aber ein proprietäres, kommerzielles Programm und so suchte ich nach einer freien Alternative. Das von mir normalerweise genutzte freie (Apache-Lizenz) Piskel konnte die .aseprite
-Dateien jedenfalls nicht lesen. Doch nach einer kurzen Suche stieß ich auf LibreSprite.
LibreSprite hat eine interessante Geschichte, denn ursprünglich war Aseprite ebenfalls ein freies Programm (GPL), das jedoch 2016 unter eine proprietäre Lizenz gestellt wurde. Daher haben einige Entwickler von der letzten GPL-Version von Asprite eine Fork gezogen und entwickeln diese immer noch unter der GPL als LibreSprite weiter (das aktuell letzte Release ist vom Dezember 2023). Die Software könnt Ihr hier für Windows, Linux und macOS herunterladen, und es gibt sogar eine Webversion unter dem schönen Name Dotto, die allerdings momentan noch etwas Zeit beim Starten benötigt.
Auch wenn dem Teil vermutlich die neuesten Features von Aseprite fehlen, kann es die .aseprite
-Dateien laden und dann zum Beispiel als PNG-Dateien exportieren. Es gibt ein Wiki für die ersten Schritte (zu empfehlen: Der Beitrag »Know your workspace«) und ein paar Tutorials auf YouTube habe ich auch gefunden:
- How to install LibreSprite (dreieinhalb Minuten)
- Make a Simple Pixel Art Character in (LibreSprite), ein achtminütiges Anfänger-Tutorial
- How to Create Top-Down Character Models in LibreSprite (elf Minuten)
- Master Animation Setup in LibreSprite: Complete Walkthrough (zehn Minuten)
Die Benutzeroberfläche von LibreSprite wirkt auf den ersten Blick recht antiquiert, aber das ist zum einen vermutlich ein Erbe von Aseprite und zum anderen soll es – da damit ja Pixelart im Retrostil erzeugt wird – die Retro-Fans erfreuen. Daher gehe ich mal davon aus, daß dies so gewollt ist.